700 Jahre Meisenbach: Kleines Dorf feiert groß, die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Im Juni wird groß gefeiert: Die Vorbereitungen für den 700. Geburtstag Meisenbachs sind bereits in vollem Gange. Vorn mit blauer Jacke Ortsvorsteherin Christiane Leister, daneben der jüngste und der älteste Meisenbacher – Fabian Leister (3 Jahre ) und Hans Reuss (91). Das neue Ortseingangsschild wurde vom Dachdeckerbetrieb Johann Hoppe und der Schreinerei Torsten Kiefer gesponsert.

Der Text für den Meisenbacher Laienchor ist geschrieben, das Video mit Zeitzeuge Ernst Streck in der Bearbeitung: In Meisenbach bereiten sich die Dorfbewohner langsam, aber sicher auf die 700-Jahrfeier am 3. und 4. Juni vor.

Die ersten Ideen wurden schon im April 2016 gesammelt, nachdem sich die Mehrheit der Meisenbacher für eine solche Jubiläumsfeier ausgesprochen hatte. Zum Festsaal umfunktioniert wird im Sommer eine Maschinenhalle, in der zurzeit noch Traktoren und Mähdrescher untergebracht sind, die dann ausquartiert werden müssen. Denn ein Dorfgemeinschaftshaus oder andere größere Räumlichkeiten fehlen in dem kleinen Ort.    

Das Programm steht

Weil es im Dorf auch keinen Verein gibt, haben Ortsvorsteherin Christiane Leister, Helmut Glebe und Uwe Schneider eigens eine GbR gegründet, um die Feierlichkeiten ordentlich abwickeln zu können. Die ersten Aufgaben sind inzwischen verteilt, das Programm steht im Großen und Ganzen fest, wie die Organisatoren zufrieden berichten.

Über 100 Einwohner hatte Meisenbach nach dem Krieg inklusive Flüchtlingen. „Drei bis vier Flüchtlinge mussten in den größeren Häusern aufgenommen werden“, erinnert sich Erwin Wöllhardt. „Man musste zusammenrücken, aber das ging.“ Heute leben nur noch 46 Menschen in dem Dorf, das sich prozentual gesehen jedoch wohl die meisten Handwerksbetriebe in der Marktgemeinde freuen darf.

Für die Ausrichtung des Geburtstagsfestes sind die Meisenbacher auf Hilfe „von außen“ angewiesen – und die Bereitschaft ist groß, freut sich Glebe. 17 einsatzfähige Männer und sieben bis acht Frauen hat Glebe in der Nachbarschaft ausgemacht, wie er schmunzelnd anmerkt.

Geschichte im Fokus

Die letzten großen Feste im kleinen Dorf zwischen der B 27 und der Bahnlinie wurden 1986 und 1997 ausgerichtet, damals feierte die Feuerwehr. „Wenn es so voll wird, wie damals, sind wir mehr als zufrieden“, erinnert sich Helmut Glebe an die vielen Gäste und die tolle Stimmung.

Für den Samstagabend, 3. Juni, ist ein Kommersabend mit buntem Programm vorgesehen, in dessen Mittelpunkt natürlich die Geschichte und die Besonderheiten Meisenbachs stehen.

Der Sonntag, 4. Juni, wird mit einem Gottesdienst in der Festhalle begonnen, bevor am Mittag ein stehender Festzug mit vielen Attraktionen lockt, wie Hubschrauberflügen, einer Hüpfburg für Kinder und Handwerkskunst. Für Christiane Leister und Co. bleibt trotzdem noch einiges zu tun, auch Sponsoren werden noch gesucht.

„Die Hauptarbeit beginnt etwa acht Wochen vorher“, schätzt die Ortsvorsteherin. „Und dann fängt es sicher auch an zu kribbeln.“ 

Bericht in der Hersfelder Zeitung vom 7. Januar 2017 © Nadine Maaz

Edles Design für das Dorfjubiläum

Neues Schmuckstück in Meisenbach: Zur offiziellen Einweihung des 700-Jahr-Schilds trafen sich jetzt einige Dorfbewohner. Die Marktgemeinde vertrat Wolfgang Schmitt (Vierter von links). Sitzend mit Hut Ortsvorsteherin Christiane Leister. Spender Oliver Fritz ist der Siebte von links (stehend) mit blauem Hemd. Foto: Maaz / Hersfelder Zeitung

In Meisenbach wird vor dem großen Fest noch fleißig gemäht,

geputzt und gestrichen:

Vom 2. bis 4. Juni feiert der Haunetaler Ortsteil

sein 700-jähriges Bestehen.

Eine kleine Feierstunde gab es aber schon vorher. In der Dorfmitte vor der Bushaltestelle ist im Beisein einiger Gäste das neue Prunkstück Meisenbachs offiziell eingeweiht worden: Ein edel aussehendes Jubiläumsschild aus wetterfestem Stahl und Edelstahl, das sozusagen die Skyline des Dorfes zeigt.

Dem Dorf gespendet hat es Oliver Fritz von der Metallbaufirma Fritz in Großenlüder. Er hat beste Verbindungen nach Meisenbach, sein Sohn Benedikt Siering lebt dort.

Die Aufregung steigt

Allzuviel Aufhebens will Fritz um die Spende nicht machen, er verrät nur so viel: „Das Nachzeichen war gar nicht so einfach.“ Beim Motiv hat er sich an dem Bild orientiert, das schon am Ortseingang auf den 700. Geburtstag hinweist und dessen Holzgerüst vom Dachdeckerbetrieb Johann Hoppe und der Schreinerei Torsten Kiefer gesponsert worden war. Ausgeschnitten wurde das Meisenbach-Bild dann per Laser. Das Aufstellen des neuen Schilds inklusive des Fundaments haben einige Meisenbacher rund um Helmut Glebe in Eigenregie übernommen.

Auch das Festprogramm stemmen die „Geburtstagskinder“ fast komplett aus eigener Hand. „So langsam steigt die Pulsfrequenz“, gibt Glebe zu. Bei Ortsvorsteherin Christiane Leister ist die Aufregung ebenfalls spürbar. Sie hofft vor allem auf schönes Wetter.

Freitag geht es los

Los geht es am Freitag um 20 Uhr mit der Oldiedisco, am Samstag beginnt um 19 Uhr der Heimat- und Kommersabend. Der Festsonntag wird dann mit einem Gottesdienst um 10 Uhr eingeläutet, um 11 Uhr findet das Martin-Luther-Quiz statt und um 12 Uhr beginnt der stehende Festzug, Kaffee und Kuchen gibt es ab 14 Uhr. Parkplätze sind über Odensachsen und Neukirchen anzufahren. Der Transportunternehmer Manns aus Neukirchen stellt dem Organisationsteam ein Fahrzeug für einen Shuttle-Service zur Verfügung. (nm)