1494 verkaufte Engelhard von Buchenau seinen Teil am Petershain („Pederßhain sin teyle stost an Meysenbach“) an Landgraf Wilhelm III. von Hessen. Ein Drittel daran gehörte Ludwig von Buchenau. Im Verkaufsregister gehörte Petershain zum Gericht Fürsteneck. Hierbei handelt es sich eindeutig um den Ort Petershain, dessen Überreste sich in der südöstlichen Meisenbacher und er anschließenden Buchenauer Flurgemarkung befinden. Die Siedlung lag vermutlich etwas südöstlich des Höhenpunktes 326,1.

Die Quelle, die zur Wasserversorgung des Ortes diente, befand sich etwa 100m unterhalb des Ortes im Tal. Zur Siedlung Petershain gehörte vielleicht auch eine Mühle, die ca. 500m nordwestlich der ehemaligen Dorfstätte in einem kleinen Seitental des Haupttales von Petershain lag. Unterhalb des Gartenborns befindet sich eine Quelle. Im Gelände findet man deutliche Spuren eines alten Dammes. Er war ursprünglich rund 30m lang, an der Basis 5-6 m dick und 2,5-3 m hoch. Heute ist er von einem Bach durchbrochen. H. Hildebrandt vermutete, dass er vielleicht einen Mühlenteich aufgestaut hat, weil das wenige Wasser offensichtlich für einen Mahlgang nicht ausgereicht hat, so dass man es für diesen Zweck von Zeit zu Zeit ablassen musste. Die Mühlengebäude haben sich ca. 40 bis 80 Meter unterhalb des Teiches befunden, wo man Keramik im Boden fand. K. Sippel dagegen nimmt an, dass es sich bei dem Damm nur um die Überreste einer frühneuzeitlichen Teichwirtschaft jüngeren Datums handelt. Er sieht in den hier ebenfalls aufgefundenen Keramikscherben eher die Hinterlassenschaft einer Zweiten Wüstung neben der Wüstung Petershain als die einer wüsten Mühle. Die Grundstücke um die vielleicht wüst gewordene Mühle befindet sich im Besitz der Kehlsmühle an der Haune. Nichts weist archivalisch oder in der Überlieferung darauf hin, dass die Grundstücke irgendwann käuflich an die Kehlsmühle gekommen sind.

H. Hildebrandt schließt aus der wüsten hangparallelen Breitstreifenflur, die aus fünf erkennbaren Breitstreifen besteht, dass Petershain maximal aus drei bis fünf Höfen bestanden haben könnte, also nur ein Weiler war. Die landwirtschaftliche Nutzfläche dürfte 100 bis 110 ha betragen haben. Davon ca. 50 ha Ackerland und ca. 50 ha Grünland. Die ehemalige Wirtschaftsfläche lag größtenteils südlich und südwestlich des vermuteten Wüstungswohnplatzes am Nordosthang des Mahnberges. Das Grünland dürfte an den steilen Hängen des Haupttales von Petershain und seiner beiden zum Gartenborn und Kessel hinaufführenden Nebentäler gelegen haben. Der Ortsname mit seiner „hain“ (=hagen)-Endung und die aufgefundenen Keramikscherben machen es wahrscheinlich, dass Petershain vielleicht um 1100 gegründet wurde und in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts aufgegeben worden ist.

 

Die Kehlsmühle an der Haune ist nach der Vermutung H. Hildebrandts die neuerrichtete Mühle, nachdem die Mühle bei Petershain vermutlich nach dem 30 jährigen Krieg aufgegeben worden war. Die Ansiedlung an der Haune erfolgte anfangs mit einem, später mit zwei unterschlägigen Wasserrädern. Die eine Getreidemühle und ein Sägewerk antrieben. Allerdings wurde die Getreidemühle vor etwa hundert Jahren stillgelegt nur noch das Sägewerk arbeitet bis heute weiter. Die Antriebsräder bestehen aus Gusseisen wo Zähne aus Hainbuchenholz eingekeilt wurden. Ein horizontal laufendes Sägeblatt zerteilt bis zu ca. 1,20m starke Baumstämme.

 

In der Zeit vor dem ersten Weltkrieg etwa von 1910-1914 hatte sich im Kessel des Peterhains, wo sich ja keine Häuser mehr befanden, im Dickicht des Waldes eine Diebesbande eingenistet. Sie hausten dort im Schutze des Waldes und machten die Dörfer unsicher. Es waren die Ebänder. Es was bekannt, dass Kleinvieh und sonstiges Essbares, aber auch Wertgegenstände in den Dörfern von diesen Dieben mitgenommen wurde. Am 27. April 1912 leisteten sie sich in Meisenbach ein Meisterstück. Bei der Hochzeit von Elise Wöllhardt aus Meisenbach (25.5.1889) mit Johannes Heimroth aus Neukirchen raubten die Ebänder während der kirchlichen Trauung das Hochzeitsessen im Hause der Brauteltern Adam Wöllhardt und dessen Ehefrau Lisbeth geb. Huff. Was bei den Betroffenen und auch im ganzen Dorf zu erheblichem Ärger und Zorn gegen diese Bande führte. Bei nunmehr verstärkter Verfolgung der Ebänder, die sich auch mit Schusswaffen zur Wehr setzten, konnten sie dann doch im Wald bei Michelsrombach festgenommen werden.