In Meisenbach hat mit großer Wahrscheinlichkeit auch eine kleine Kirche oder Kapelle gestanden. Sie war eine Filiale von Neukirchen und hieß Sankt Michaelis. Einige Strukturen der Grundmauern sind heute noch zu sehen. Die erste schriftliche Erwähnung der Kapelle in Meisenbach findet man im Jahr 1566. In jenem Jahr steuerten die Heiligenmeister fünf Gnacken Türkensteuer. 1569 steuerten sie bei geringeren Steuerforderungen zweieinhalb Gnacken. Im Zusammenhang mit der Schätzung des Wertes des zum Verkauf anstehenden Gerichts Neukirchen im Jahr 1710 wurde festgestellt, dass sich neben den zwei Kirchen (Neukirchen und Odensachsen) auch „Zwei etwas verfallene Kapellen mit Türmen“ im Gericht befanden. Dabei kann es sich nur um die Kapellen in Meisenbach und Müsenbach handeln. Als besonderes Zeichen dafür, dass in diesem Ort einst eine Kirche gestanden hat, mag gelten, dass noch bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts alljährlich das Kirchweihfest gefeiert wurde. Auf einer Karte mit der Darstellung des Dorfes von 1764 ist die Kirche bildlich mitten im Ort dargestellt. Man erkennt sogar das eingefallene Dach.

Noch Herr Bach berichtet in seiner Kirchenstatistik von 1835, dass Meisenbach eine verfallene Kapelle hat. Demnach dürften die Kirchen in Meisenbach und Müsenbach die Zeit der Reformation bis ins letzte Jahrhundert als deutlich sichtbare Ruinen überdauert haben. Die Kirche was dem Hl. Michael geweiht. Meisenbach gehört heute zum Kirchspiel Neukirchen. Man kann aber davon ausgehen, dass Meisenbach früher einmal zu Odensachsen gehört hat, denn man kann heute noch verschiedene Namen von Familien, die das Sitzrecht in der Kirche Odensachsen hatten, feststellen.

Die kirchliche Betreuung der Bewohner von Meisenbach wurde im letzten Jahrhundert von folgenden Pfarrern wahrgenommen:

 

1886 – 1910 Pfarrer J.F. Eckhardt

1991 – 1937 Pfarrer E.F.W. von Kitzel

1937 – 1951 Pfarrer Karl Dehnhard

1951 – 1974 Pfarrer Hans Raabe

1974 – 1991 Pfarrer Reinhard Wolf

1991 – 1994 Pfarrer Wohlgemuth

1994 – 1997 Pfarrer Klaus-Dieter Inerle

1997 –  heute Pfarrer Thomas Funk

 

Meisenbach gehört zur Friedhofsgemeinde Neukirchen. Die Bestattungen werden von der Friedhofkapelle aus durchgeführt. Die neue Friedhofshalle wurde 1984 gebaut. Früher begleitete die Trauergemeinde vom Trauerhaus aus den Verstorbenen bis zum Friedhof. Der Sarg wurde mit einem Pferdegespann nach Neukirchen gefahren.